Donnerstag, 22. Januar 2009

Gasstreit: Ist der Ukrainische Zwischenhändler RosUkrEnergo Schuld?

Nach dem die Transitleitungen wieder in Betrieb genommen wurden und sich die Gemühter langsam beruhigen hat Russland immer noch mit denn öffentlichen Anprangerungen durch die Westmedien zu kämpfen.

Wie bereits von mir Berichtet waren diese Beschuldigungen, in meinen Augen, reine Propaganda um Russland in den Schmutzt zu ziehen und als „Buhmann“ darzustellen. Alte Gewohnheiten lassen sich halt nur schlecht ablegen…

Um diese These zu stärken, werde ich auch weiterhin Informationen zu diesen Thema sammeln und bei Freigeist – global zur Verfügung stellen, da die Westmedien hierzu nicht fähig oder gewollt sind.

KIEW, 21. Januar (RIA Novosti). Die Verhandlungen über die Gaslieferungen an die Ukraine sind Ende vergangenen Jahres vom Zwischenhändler RosUkrEnergo torpediert worden.
Das teilte die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko am Mittwoch in einer Regierungssitzung mit.
Wie Timoschenko ohne Nahmen zu nennen betonte, hatte der Zwischenhändler dabei politische Unterstützung hinter seinem Rücken.
"Die Verhandlungen wurden durch die Korruption in der Ukraine auf hoher politischer Ebene torpediert", sagte Timoschenko.
Sie äußerte ihre Verwunderung über die Kritik an der neuesten Gas-Abmachung mit den russischen Partnern. Sie stellte fest, dass Kiew russisches Gas zum günstigsten Preis, abgesehen von Weißrussland, beziehen werde. Der neue russisch-ukrainische Gasliefervertrag sieht die Ausschaltung des Zwischenhändlers vor.
Die Regierungschefin führte diese Kritik auf den Verzicht auf den Zwischenhändler zurück. "Ich weiß gut, wer in diesen Korruptionsschemen drin war", sagte sie. "Gerade sie äußern heute ihre Unzufriedenheit mit den angeblich ‚schlechten' Bedingungen für die Ukraine. In der Tat: Wo sollen sie jetzt ihr Schmiergeld bekommen, für das Firtasch politische Kräfte in der Ukraine finanzieren wird?"
Die beiden ukrainischen Unternehmer Dmitri Firtasch und Iwan Furssin besaßen insgesamt 50 Prozent an der in der Schweiz eingetragenen Gesellschaft RosUkrEnergo. Die andere Hälfte gehörte dem russischen Konzern Gazprom. Das Unternehmen war im Juli 2004 für Lieferungen von turkmenischem Gas an die Ukraine bis zum Jahr 2028 gegründet worden.


MOSKAU, 21. Januar (RIA Novosti). Nach einer knapp zweiwöchigen Unterbrechung strömt wieder russisches Gas nach Europa, wie russische Zeitungen am Mittwoch schreiben.

Doch hat es Europa nicht gefallen, im Streit zwischen Russland und der Ukraine die Geisel zu sein, und es will daraus seine Schlüsse ziehen. Überraschenderweise haben jedoch die Konfliktparteien selbst einen Schuldigen gefunden und den Zwischenhändler Rosukrenergo dazu gestempelt.

Bereits in der Nacht zum Dienstag erklärte Gazprom-Chef Alexej Miller, dass Rosukrenergo die Verhandlungen mit Naftogas mehrmals hat scheitern lassen.

Rosukrenergo liefert seit 2006 Gas an die Ukraine. Zu 50 Prozent gehört sie Gazprom, zu 45 Prozent dem ukrainischen Unternehmer Dmitri Firtasch und zu 5 Prozent seinem Partner Iwan Fursin.

Millers Erklärung sei zumindest sonderbar, so Michail Kortschemkin, Direktor von East European Gas Analysis: Rosukrenergo habe im Grunde zwei Generaldirektoren, einer von ihnen sei Gazprom-Chefjurist Nikolai Dubik. Unter den acht Mitgliedern des Koordinationsrats sind vier Manager des russischen Gasriesen vertreten.

Gestern Abend unterstützte der Block von Julia Timoschenko den Gazprom-Chef: "Die ganze Verantwortung für das Scheitern der Gasverhandlungen im Dezember trifft Rosukrenergo und die sie begönnernden Partner im Sekretariat des Präsidenten und in der Partei der Regionen", heißt es in einer Mitteilung des Blocks.

Somit wurde Dmitri Firtaschs Schicksal besiegelt. Laut Quellen der russischen Zeitung "Kommersant" bei Gazprom und Rosukrenergo darf der Unternehmer ab sofort nur noch Gas nach Europa verkaufen, über das der Zwischenhändler in den unterirdischen Speichern der Ukraine (ca. 11 Milliarden Kubikmeter) verfügt.

Ausgehend vom Gaspreis im Jahresdurchschnitt für Europa von 280 Dollar je 1000 Kubikmeter, den gestern der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Gazprom, Alexander Medwedew, bekannt gab, kann Rosukrenergo weitere knapp drei Milliarden Dollar einnehmen. Doch der Händler muss erst die Schulden (Höhe nicht angegeben) gegenüber der Gazprombank und Gazprom begleichen. Der russische Gasmonopolist wird außerdem die Hälfte des Gewinns bekommen, den Rosukrenergo im Ergebnis erwirtschaften wird.

Die laufende Situation zeigte, dass Premier Wladimir Putin in Russland nach wie vor an der Spitze steht. Julia Timoschenko wolle in der Ukraine die gleiche Rolle spielen, so Wadim Karassjow, Direktor des Ukrainischen Instituts für globale Strategien.

Quellen: "Kommersant", "Wedomosti", "RBC Daily" vom 21.01.09, "Gazeta.Ru" vom 20.01.09.

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